Sonntag, 19. Februar 2006

Maria


War direkt nach der Begegnung mit den Katzen in der Ausstellung von Liz Larner und Maria Lassnig im Kunsthaus. Liz hat mir gefallen, aber Maria hat mich geprägt.
Zunächst die Bilder:
Die Körper sind fleischig, brutal ehrlich, häufig armlos, die Gesichter erschrocken, gebannt - nicht fassbar. Die Verkürzung von unten erzeugt seltsam hirnlose Gestalten. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass Maria hier Seelenstrip betrieben hat, oder den Betrachter zu einer Form des Einfühlens nötigt, das ihm einfach nie möglich sein kann.
Ich hatte den Eindruck, dass sie konzentriert ist, nachdenklich und sehr sehr aufrichtig an sich und seiner Arbeit meisselt.
Es gab ein Video zur Künstlerin, das ich mir im Anschluss angesehen habe. Ich finde sie immer noch nicht sympathisch, etwas an ihr regt wohl jeden dazu an, eine gewisse Angst zu verspüren... Aber sie hat Dinge gesagt, in mir angerührt, für die ich ihr in den Arm fallen möchte. Sie ist meine Baba Yaga, die unheimliche Großmutter, die man sucht und fürchtet, liebt und hasst... Die einen fressen kann, wenn man seine Lektion nicht lernen will...
Sie hat über den Tod gesprochen. Auf eine Art und Weise, die mich ein Stück versöhnt hat. Sie hat über ihr Talent gesprochen, auf für Frauen unverschämt mutige Weise.
Ich möchte mich tief vor dir verneigen, Maria. Ich danke dir.
Maria, I just met a girl named Maria...

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