Wir haben über Haut- und Körpergedächtnis geredet, über die Interaktion beim Musikmachen und die Teile des Charakters, die dabei sichtbar werden.
Er ist kompakt. Kein gelöster, aber ein konzentrierter Musiker. Sein Körper ist genauso. Er ist im Grunde genommen ein einziger Muskelstrang, mein erstes Bild war: wie ein Baum in einem sehr kargen Gebiet. Nichts Überflüssiges: was braucht man? Wurzeln, einen Stamm der hält, Äste. Alles in der Vertikale - keine Ausbreitung oder Abschweifung. Nicht aus Schüchternheit oder Angst, glaube ich, sondern weil es eher Ablenkung vom Wesentlichen wäre. Nicht Sex war für mich das Zentrale der ganzen Sache, sondern eher der "Nebeneffekt": die Entdeckung eines so gegensätzlichen Körpers. Ich breite mich aus, strecke mich in alle Richtungen (geistig und körperlich). Ich finde meine Konzentration in der Fülle. Dass sich in einem Körper so viel spiegelt, eröffnet für mich völlig neue Dimensionen. Es verändert den Schönheitsbegriff. Ich könnte ja auch nur sehen, dass jemand einfach nur sehr schmal, stämmig, sehnig oder gedrungen ist. Von der Spiegelung des Geists im Körper und umgekehrt wird ja viel geredet. Sie bewusst zu entdecken, zu erleben war für mich schon eine kleine Offenbarung.
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