Donnerstag, 30. März 2006
Fallende Zähne
Mittwoch, 22. März 2006
Sonntag, 19. März 2006
Krank
Mittwoch, 15. März 2006
Besessen
Ich gebe es ungern zu, aber ich denke einfach zu viel an ihn, als mir gut tut. Ich bin verzaubert - und das meine ich im allernegativsten Sinn des Wortes. Komme mir vor, als wäre ich aus meinem Körper vertrieben worden, den jetzt ein seltsamer Geist besetzt hält. Der generiert ein seltsames Gefühl von Leere und behauptet, das Loch ließe sich nur durch einen ganz bestimmten holländischen Musiker wieder füllen. Und weil das klarerweise nicht möglich ist, lacht der Dämon und ernährt sich weiter fröhlich von meiner Sehnsucht und Komplexen, die natürlich auch nicht fehlen dürfen. Denn: ein sehr kindlicher Teil von mir will nicht ganz begreifen, warum dieser tolle Mann denn jetzt wieder weg ist? Könnte ich das nicht alle Tage haben, bitte? Und er könnte doch auch so von mir angetan sein, dass er sich jetzt sofort auf sein Ross schwingt und keine Strapazen scheut, um zu mir zu kommen... Solche Gedanken finde ich tatsächlich in den hintersten Windungen meines Oberstübchens *dream on* Ein gemeiner Geist ist das, geht natürlich direkt auf meine empfindlichsten Stellen los: geliebt-und-begehrt-werden-Wollen, im Wesentlichen.
Denn nur weil er nicht alles liegen und stehen lässt (was ich genau genommen recht bedenklich fände...) und mir einen Heiratsantrag macht (uh, noch bedenklicher!!!), heißt das ja nicht, dass wir nicht doch eine sehr besondere Zeit hatten. Und so würde ich das gerne wieder sehen können. Ich hab mich einfach verliebt, weil das viel schneller geht, wenn man sich kaum kennt. Wenn ein Sicherheitsnetz da ist, so wie zB eine riesige Entfernung... Hach. Und trotzdem - oder grad deshalb? - tut es weh, fühl ich mich, als wär ich aus mir selbst ausgezogen... Ich wünsche mir, dass ich den Sinn fürs Wesentliche wieder kriege: toller Mann, tolle Frau, tolle Nacht. Auf eine Art ist das ok: die kurze Verstrickung unserer Lebenswege macht es wahrscheinlich zu etwas Besonderem... Auch wenn mir diese schöne, nüchterne Sichtweise grad gar nicht gefällt.
Eine Austreibung täte mir gut: Knoblauch, Salbei? Keine Ahnung, werd's einfach ausprobieren. Ist zwar auch ein bisschen schön, sich nach den Lippen eines Mannes zu verzehren, aber in meiner Situation einfach nicht besonders gewinnbringend. Ich wünsche mir, ganz einfach, dass ich so schnell wie möglich wieder einziehen kann und mich wieder einpendle.
Montag, 13. März 2006
Utrecht swingt
Wir haben über Haut- und Körpergedächtnis geredet, über die Interaktion beim Musikmachen und die Teile des Charakters, die dabei sichtbar werden.
Er ist kompakt. Kein gelöster, aber ein konzentrierter Musiker. Sein Körper ist genauso. Er ist im Grunde genommen ein einziger Muskelstrang, mein erstes Bild war: wie ein Baum in einem sehr kargen Gebiet. Nichts Überflüssiges: was braucht man? Wurzeln, einen Stamm der hält, Äste. Alles in der Vertikale - keine Ausbreitung oder Abschweifung. Nicht aus Schüchternheit oder Angst, glaube ich, sondern weil es eher Ablenkung vom Wesentlichen wäre. Nicht Sex war für mich das Zentrale der ganzen Sache, sondern eher der "Nebeneffekt": die Entdeckung eines so gegensätzlichen Körpers. Ich breite mich aus, strecke mich in alle Richtungen (geistig und körperlich). Ich finde meine Konzentration in der Fülle. Dass sich in einem Körper so viel spiegelt, eröffnet für mich völlig neue Dimensionen. Es verändert den Schönheitsbegriff. Ich könnte ja auch nur sehen, dass jemand einfach nur sehr schmal, stämmig, sehnig oder gedrungen ist. Von der Spiegelung des Geists im Körper und umgekehrt wird ja viel geredet. Sie bewusst zu entdecken, zu erleben war für mich schon eine kleine Offenbarung.
Donnerstag, 9. März 2006
Bilder aus dem Wald
Meisenbäume
Ohne Worte (Österreich?)
Baumfreunde
Füße im Schnee
Wurzeln im Himmel
Mittwoch, 8. März 2006
Regen
Montag, 6. März 2006
Im Leechwald
Alle Bäume träumen unter dem Schnee von gestern vor sich hin; ich bin doch wieder versöhnt mit dem Wettergott. Setz mich auf eine Bank bei einem zugeschneiten Fußballfeld und seh der Sonne beim Mustermachen zu.
Der Wind, der eine Rotbuche kämmt. Alles fühlt sich so unberührt an, luftig, rosig, frühlingsfrisch trotz der Schneemassen. Plötzlich sehe ich nach rechts, entdecke einen kleinen Baum mit Kätzchen und Zapfen - eine Erle??? Springe auf, wie von der Tarantel gestochen, breche nach kurzem Zögern ein Kätzchen und einen Zapfen ab, um zuhause in meinem Buch noch mal zu kontrollieren.
Hat mir Kraft gegeben, diese Viertelstunde. Ich beginne zu erahnen, was die Natur in uns alles bewerkstelligen kann... Und der Wald heute war auch auf komische Weise viel offener als der letztens - lag wahrscheinlich am vielen Licht und den zierlicheren Bäumen. Vielleicht hat aber jeder Wald tatsächlich einen eigenen Charakter?
Mittwoch, 1. März 2006
Erwachen
Uhrwerk (Sterbeübung III)
Ihren Körper hat sie wohl vergessen;
der liegt da und pocht nicht mehr.
Stehengeblieben wie ein Uhrwerk,
ein unbewohntes Schneckenhaus.
Ich blicke fassungslos auf diese Hülse:
Nicht unsere Herzen schlagen,
nicht unsere Lungen atmen
und unsere Münder lachen,
wir tun es, ganz allein.