Dienstag, 4. Dezember 2007

Sein und Zeit


Weiß auf Weiß (K. Malevich, 1918)

Aufgestanden zwischen erstem und zweitem Schlummertastendruck.

Richtig aufgewacht im Hörsaal über den Dächern.

Betrachtungen eines Philosophen, der nichts von kategorialen Begriffsbestimmungen hält. Stattdessen sieht er Begriffe als Wegweiser zum persönlichen Nachvollzug.

"Verwandlung in das Dasein"
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Apoll von Tenea (~2500 Jahre alt)

"In der Welt-Sein" des Daseins -
nicht Ich gegen die Welt,
sondern Ich bereits in ihr gegeben,
mein Dasein bereits welthaft.
Keine Be-ziehung zwischen uns, sondern apriori schon vereint.


So wie der Apoll, der in Horizontale und Vertikale eingespannt ist, aber vor Dasein und Lebendigkeit strahlt.
Von Gesetzen geformt, doch ungetrennt von ihnen,
ist er, was er zugleich verkörpert.
Unter der Steinhaut regt sich eine Kraft, die keine Handlung braucht um tätig zu sein.
Der Mensch ist da.

Es ist gleichgültig, worin er lebt - ich erkenne ihn sogar im Stein.
Der Stein besitzt Leben und lächelt das Lächeln des seienden Menschen.

Ich gehe an einem alten Mann im Park vorbei, der schmunzelnd nach oben blickt.

Warum will und muss ich mich nicht umdrehen, um den Grund seines Lächelns zu verstehen?

Vielleicht weil die Spiegelung des Betrachteten in seinen Augen schöner und wahrhaftiger ist, als jeder Vogel, jede Wolke, die ich dort oben finden könnte.

Vielleicht weil auch ich ein Mensch bin - ich sehe Augen und verstehe.

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