Montag, 4. Juni 2007

so.

Mein letzter Kaffee in diesem Zimmer hier. Die Wände sind leer, die Regale auch - der Inhalt eines ganzen Zimmers in einen Koffer gequetscht.

Ich sitze dort, wo ich sonst nie sitze, nämlich in der Ecke, keine Ahnung weshalb.

Muss noch staubsaugen. Und mir den Busplan ansehen. Schon komisch, wieder mit einem ÖVi zu fahren - mein treues Rad hab ich für 600 SEK verhökert. Keine blauen Flecken mehr am Hintern (Federung gibt's nicht). Nächstes Jahr fährt ein anderer Mensch auf dem blauen Monark-Rad ins Abenteuer. Hoffentlich.

Ich mag das Gefühl - wenn das Leben in einen Koffer passt.

Seh vor meinem Fenster noch einmal das geziegelte Reihenhaus mit der kriminell türkisen Fensterumrahmung. Am Anfang kam mir all der Ziegel so trostlos vor. Das passt schon, denk ich mir, und hör die Waschmaschine hysterisch piepsen. Ah, was hab ich diesen Piep gehasst...

Ich mag das - Nomadin sein. Ein Tuch um die Schulter, ein Buch in der Hand. Tasche, Pass, Notizbuch, vielleicht eine Kamera? Die Lungen zum Atmen, die Füße zum Gehen, die Augen zum Sehen. Nichts weiter, nichts mehr. Sogar die Trauer genieße ich, denn schießlich ist es die Trauer der Nomadin...

ah, Leben, trag mich weiter!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

So schöne Worte für einen Abschied! Danke, ich hoffe sie fallen mir bei meinem nächsten Aufbruch wieder ein, ich bin leider nicht besonders gut im Abschied nehmen.... Herzlich, Antje

kvinna hat gesagt…

Gute Reise :) wünscht eine, die, wenn sie die Wahl hat, lieber Wurzeln schlägt.

Ich gönn's dir von Herzen!

Die Freude des Aufbruchs und die Trauer des Abschieds...

mondin hat gesagt…

Ja, gute Reise von mir auch, die ich jetzt grad die neuen Post's gefunden hab ;)

Bis dann bald wieder von wo anders:))

LG Ursel

Sati hat gesagt…

Alles Gute für die nächste Station. Und viel paß beim Inselhüpfen. Ich bin mal auf den Dodekanes gehüpft, sieben Inseln in zwei Wochen, also wirklich gehüpft, und kann dir wärmstens Lipsoi empfehlen, falls du dort vorbeikommst. 16 Quadratkilometer Nichts mit einer Hafenkneipe/Hotel, wo der dicke Wirt mir einen Job als Zimmermädchen angeboten hatte - den ich jedoch ablehnte, weil Frauen im Winter nicht mit in der Kneipe sitzen dürfen.

Ich bin so eine Halbnomadin - ich verzichte schin immer auf festmontierte Möbel, scheue mich, irgendwo Löcher in die zu bohren, da ich eh immer auf dem Sprung bin/war.
Aber jetz wächst schon die Sehnsucht nach einem Zuhause, wo ich gerne mal eine ganze Zeit bleiben möchte - von dort aus kann ich ja ausschwärmen. Vielleicht kommt das später mal auch bei dir, bis dahin genieße deine Nomadenzeit, es gibt ja so viel zu sehen.
Gute Reise(n), Anuja